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Heilpflanzen A|B|C

Bergamotte (Citrus bergamia)

Die immergrüne Bergamotte entstand im 16. Jahrhundert als Kreuzung von Bitterorange und Zitronat-Zitrone. Der bis zu vier Meter hohe Baum blüht – anders als andere Zitrusgewächse – nur einmal im Jahr. Seine Früchte sind im Reifezustand zitronengelb, etwa so groß wie Tennisbälle und besonders dickschalig. Diese Fruchtschalen machen die Bergamotte so begehrt: Aus ihnen wird durch Kaltpressung das wertvolle Bergamotte-Öl gewonnen – auch „grünes Gold“ genannt.

Herkunft und Anbau

Auch wenn ihr Namenspate wahrscheinlich die norditalienische Stadt Bergamo ist, wird die Bergamotte fast ausschließlich in einem eng begrenzten Küstengebiet der süditalienischen Region Kalabrien angebaut. Nur hier bieten Boden und Klima beste Voraussetzungen für den anspruchsvollen Baum. Wenn dann auch noch sein großer Wasserdurst gestillt wird, ohne dass sich Staunässe bildet, steht der Ernte bester Früchte nichts mehr im Wege. Händler müssen allerdings wachsam sein: Weil das begehrte Bergamotte-Öl teurer ist als andere Zitrusöle, kam es in der Vergangenheit immer wieder mal in gepanschter Form auf den Markt.

Inhaltsstoffe

Allen Zitrusölen wird eine erfrischende Wirkung zugeschrieben, das Bergamotte-Öl kann aber noch mehr: Es belebt und besitzt sogar eine stark ausgeprägte antidepressive Wirkung. Als sogenannter Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer sorgt Bergamotte dafür, dass das Wohlfühl-Hormon Serotonin längere Zeit im Körper frei verfügbar bleibt. Kein Wunder, dass es zum Beispiel gerne bei Nervosität vor Prüfungen eingesetzt wird. „Der Duft macht euphorisch“, heißt es – kalabrische Produzenten wissen davon zu berichten, dass bei der Bergamotte-Ernte viel fröhlicher gelacht wird als zum Beispiel bei der Olivenernte.

Verwendung von Bergamotte-Öl

  • Dank seiner besonders komplex zusammengesetzten Aromen hat sich das Bergamotte-Öl einen festen Platz in der Parfümerie erobert; kaum ein Duftwasser oder Parfüm kommt ohne Bergamotte-Öl als prägenden Bestandteil aus. Es ist auch als Aromakomponente des englischen Tees Earl Grey bekannt.
  • Auch Duschgelen, Deodorants, Seifen und Zahnpasta wird der belebende Duftstoff zugesetzt. Anders als andere Zitrusöle ist das Bergamotte-Öl mild und hautfreundlich.
  • Bei Halsschmerzen und aufziehenden Erkältungen hat sich eine Gurgellösung aus Meersalz, Teebaum-Öl und Bergamotte-Öl bestens bewährt.
  • In Italien werden die kandierten und eingelegten Schalen als Beilagen zu Mahlzeiten serviert. Aus dem sehr sauren und bitteren Fruchtfleisch wird Konfitüre gekocht – allerdings meist mit einem abmildernden Anteil von Orangen- oder Zitronensaft.
Hinweis
Darauf sollten Sie bei der Verwendung von Bergamotte-Öl achten.

Bergamotte-Öl wirkt durch die in ihm enthaltenen Furocumarine photosensibilisierend. Daher sollte zwischen der äußerlichen Anwendung und einem Sonnenbad eine Zeitspanne von mindestens vier Stunden liegen.

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