Das Zeichenbuch der Brüsseler Druckerei Le Typographe ist ein Buch im wahrsten Sinne des Wortes. Denn seine Buchdeckel sind ganze drei Millimeter stark – das ist selbst für Skizzenbücher, die für das Zeichnen unterwegs ohnehin einiges an Stabilität mitbringen sollen, ungewöhnlich. Die Buchdeckel – hier zeigen sich das Handwerk des Buchdruckers und die Handschrift des Typografen – sind mit einem Heidelberger Tiegel im Letterpressverfahren bedruckt. Der Buchblock besteht aus drei fadengehefteten und mit Leinenrücken verbundenen Einzelheften. Das zartweiße Naturpapier (170 g/qm) ist für das Skizzieren mit Blei- und Buntstiften, Kreiden und Aquarellfarben gleichermaßen geeignet, die Seiten lassen sich dank der feinen Perforation einzeln entnehmen.

Der Buchdrucker (Ips typographus) – im Französischen „le typographe“ – ist ein kleiner Käfer, der unter der Rinde von Fichten lebt und ein Labyrinth aus gewundenen Gängen schafft. Sie erinnern an arabische Schriftlinien – prädestiniert als Emblem für die Druckwerkstatt, die der Typograf Cédric Chauvelot 2007 in Belgien gründet. Auf einer alten Buchdruckpresse druckt er ganz traditionell mit Blei- und Holzlettern seine ersten Arbeiten, die sich durch typografischen Purismus und hohe Qualität auszeichnen. Mit einer Briefpapierkollektion kann er auch international die Fachwelt begeistern, das Unternehmen wächst und er bezieht größere Räumlichkeiten im Brüsseler Viertel Châtelain. Dies erlaubt ihm die Anschaffung von 800 beweglichen Bleilettern und sechs Heidelberg-Pressen sowie die Einrichtung einer Werkstatt für Weiterverarbeitung, Verpackung, Lager und Büro. Nach wie vor entstehen alle Entwürfe in dem Brüsseler Atelier und werden dort mit einem Team von mittlerweile acht Mitarbeitern handwerklich auf höchstem Niveau umgesetzt.