Diese Farbstudien von Anni Albers sind zwischen 1967 und 1973 als Entwürfe für verschiedene Wandbehänge entstanden. Das facettenreiche Spiel der farbigen Dreiecke spiegelt die Spannung zwischen Ordnung und Chaos in natürlichen kristallinen Strukturen wider. Und thematisiert gleichzeitig Annis Interesse an der mexikanischen Kultur. Inspiriert durch ihre zahlreichen Besuche in Mexiko und ihre Faszination für mesoamerikanische Formen, sammelte sie beispielsweise präkolumbianische Artefakte und Textilien.

Diese Drucke entstanden in enger Zusammenarbeit mit der Josef & Anni Albers Stiftung, um das Vermächtnis einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der Moderne des 20. Jahrhunderts zu würdigen. So wurde intensiv daran gearbeitet, die Farben, das Design und das Aussehen des Originals während des Reproduktionsprozesses so exakt wie möglich wiederzugeben. Daher auch die kleinen Flecken und Einschlüsse auf dem Motiv, die absichtlich beibehalten wurden, um die Authentizität der ursprünglichen Kunstwerke zu bewahren.

Anni Albers

Anni Albers ist eine der prägenden Textildesignerinnen des 20. Jahrhunderts. Wie ihr Ehemann Josef Albers studierte und lehrte sie am Bauhaus. Sie leitete dort zeitweise die Webereiklasse. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland 1933 emigierte das Ehepaar in die USA. Anni setzte dort ihr in Deutschland angefangenes Werk fort und zählt zu den Pionierinnen der heutigen, industriellen Weberei. Neben ihrem handwerklichen Œuvre schuf sie zahlreiche abstrakte Graphiken, sowie Musterentwürfe für industriell gefertigte Stoffe.