Temperglas ist, wie bei diesen Gläsern, meist eher dickwandig und verdankt seine Stabilität der während des Herstellungsprozesses zwischen den Glasschichten – der äußeren und der inneren Hülle des Gefäßes – entstehenden Spannung. Wenn es einmal zerspringen sollte, dann nur in tausend kleine, beinahe stumpfe Splitter, die wenig Verletzungsgefahr bieten.

Gebrauchsglas aus dem sogenannten Temperglas fertigt man bei Duralex in Zentralfrankreich seit Jahrzehnten. Das Verfahren, Glas durch den Wechsel von Erhitzen – auf etwa 600 °C – zu raschem Erkalten im Kühlofen weniger stoßempfindlich und gleichzeitig hitzebeständig zu machen, beherrschen inzwischen auch andere. Kaum ein Glas ist allerdings zu so weltweiter Berühmtheit gelangt wie das Bistroglas aus der Serie „Picardie“, das längst aus französischen Kneipen nicht mehr wegzudenken ist.

Temperglas gilt als stoßfest und bruchsicher. Dennoch sollten Sie diese Trinkgläser mit derselben Umsicht behandeln wie jedes andere „normale“ Glas, denn Temperglas steht unter Spannung, damit die Gefäße auch für warme Getränke geeignet sind. So können mikroskopisch feine Risse im Material – etwa durch Stöße oder Schläge, beispielsweise verursacht durch den Reinigungsvorgang in der Spülmaschine – oder Materialermüdung durch Alterung dazu führen, dass die Spannungsverhältnisse aus dem Gleichgewicht geraten und das Glas daher bricht.