Formal ist dieser Schuh sehr nah am Chukka-Boot, jenem bequemen Schuhklassiker, der zunächst von Polospielern in den Pausen zwischen den Spielabschnitten (den „Chukkas“) zum Entspannen der Füße getragen wurde, bevor er seinen Weg in die Alltagsgarderobe fand. Moma fertigt ihn jedoch nicht aus Rau- sondern aus Glattleder. Genauer: aus weichem, markant strukturiertem Kalbleder, der dem Schuh im Zusammenspiel mit der kräftigen, seitlich rauen Ledersohle einen ausgeprägten Used Look gibt. Laufsohle und Absatz sind mit Gummi belegt, was den Schuh witterungstauglich und damit alltagspraktisch macht. Die Schnürsenkel laufen durch drei Ösenpaare.

Gigio und Daniele Gironacci in der mittelitalienischen Region Marken beschlossen 1992, fortan nicht mehr einfach nur Schuhe machen zu wollen. Vielmehr erweiterten sie ihren Schuhmacherbetrieb zu einer Art Laboratorium ihrer Profession. Handwerker und Künstler, Arbeiter und Designer kommen dort seither zusammen, um in kreativem Austausch das Schuhmacherhandwerk weiterzuentwickeln, denn die Gironaccis sind der Überzeugung, dass nur gut gemacht eben nicht perfekt ist.

Das Akronym Moma steht übrigens für „Midnight over my action“ – was man salopp mit „einmal drüber schlafen“ übersetzen kann. Dieser Leitgedanke des künstlerisch Kreativen und gleichzeitg handwerklich Durchdachten zieht sich durch die Arbeit der Gironaccis, die nach wie vor selbst Hand anlegen. Und diesen Anspruch sieht man den Schuhen von Moma auch an – es ist Fußbekleidung mit Charakter.