Bei diesem Velours werden die Baumwollgarne zunächst wie für ein (hier einseitiges) Frottiergewebe gewebt: mit drei Fadensystemen, dem Kett- und Schussfaden für das Grundgewebe und einem Schlingfaden. Die Schlingen werden nach dem Weben – anders als beim Frottier – aufgeschnitten und die Faserenden aufgeraut, sodass eine weiche, geradezu flauschige Gewebeoberfläche entsteht. Sie ist oberflächlich betrachtet ebenso weich wie die eines Mikrofasertuchs, hat aber den Vorteil, dass die Faserspitze nicht so "scharf" wird wie die Mikrofaser und schädigt daher die zu putzenden Oberflächen nicht. Mit dem Baumwollvelours lassen sich also auch verchromte oder empfindliche (Hochglanz-)Oberflächen, zum Beispiel von Schränken, gefahrlos reinigen. Die Reinigungswirkung des Gewebes ist erstaunlich: Die aufgerauten Fasern bewirken (wie zum Beispiel Spülmittel) beim Wasser eine Herabsetzung der Oberflächenspannung – zu erkennen an der raschen Tropfenbildung. Das feuchte Tuch (oder das entspannte Wasser) reinigt alle glatten Oberflächen und entfernt wasserlösliche Schmutzpartikel – auch ohne den Einsatz von Putzmittel.