Stoffpuppe Baumwolle

… und das Puppenspiel kann viele Seiten zeigen, von wild bis warm, von herzlich bis hartnäckig, von beherzt bis beschützend. Diese Stoffpuppe aus dem Hause Käthe Kruse macht liebevoll mit und lässt Ihr Kind unbeschwert aufspielen. Denn sie besteht aus strapazierbarem Baumwolltrikot, gefüllt mit reiner Schurwolle, umsichtig von Hand gestopft und vernäht, bemalt und bekleidet – und so robust, dass sie ausgiebig in Spiel und soziale Interaktion einbezogen werden kann. Die hautsympathische Baumwolle lädt zum Anschmiegen ein, die relativ feste Schurwollfüllung macht die Puppe zum aufrechten Gegenüber, mit dem lebhafte Diskussionen geführt und Ausflüge in phantastische Welten unternommen werden können.

Als ausgewiesene Waldorfpuppe dem Gedanken dieser Pädagogik folgend, ist die genderneutrale Gestaltung dezent, die Gesichtszüge sind nur angedeutet – so ist Ihr Kind frei, die vielfältigsten Ideen zu entwickeln und seine Puppe namens Kurt, Käthe oder Kim in alle erdenkliche Spielsituationen einzubeziehen. Nun gut, vielleicht möchten Sie rettend eingreifen, bevor Ihr Sprössling die Puppe zum Vorkosten des Brokkolipestos oder zum Wettschwimmen durch Pfützenmatsch auffordert – immerhin können Sie sie nicht nur in diesem Fall umkleiden, selbst die Mütze ist (nicht allein aus Gründen der Höflichkeit) abnehmbar. Möglicherweise hat auch das aus Wolle gefilzte Eichhörnchen, das die Stoffpuppe begleitet, noch einige lustige Einfälle auf Lager. Eines ist sicher: Langweilig wird es (mit) dieser Stoffpuppe nicht.

Als Käthe Kruse 1905 begann, eigene Puppen zu entwickeln, dachte sie nicht an den kommerziellen Erfolg. Auf Bitten ihrer ältesten Tochter hatte sie ihren in Berlin lebenden Mann, den Bildhauer Max Kruse, gebeten, eine Puppe zu kaufen, und der Überlieferung zufolge eine typisch berlinerische Antwort erhalten: „Nee, ick koof euch keene Puppen, ick find’se scheißlich. Macht euch selber welche.“

Gesagt, getan, und so entwarf Käthe Kruse fortan eigene Puppen nach dem Vorbild ihrer Kinder. Durch ihre Weichheit, Biegsamkeit und lebensnahe Gestaltung hoben sich die handgefertigten Spielpuppen Käthe Kruses aus dem Meer der üblichen Puppenproduktionen hervor. Kruse gewann einige Preise für ihre Kreationen, erhielt 1911 einen Großauftrag aus den USA und gründete ihre eigene Puppenfabrik. Bis 1990 ein reines Familienunternehmen, wurde die Firma nach einem Zwischenstopp bei Andrea und Stephen Christenson schließlich 2013 von der Hape Holding übernommen. Trotz der Inhaberwechsel blieb das Unternehmen in seiner über hundertjährigen Geschichte einem treu: Nach wie vor werden alle Käthe-Kruse-Puppen in traditioneller Puppenmacherkunst von Hand gefertigt. Damit ist jede Puppe ein einzigartiges Spielzeug, das mit der Zeit an individueller Geschichte und persönlichem Wert gewinnt.