Das Auge isst nicht nur mit, es trinkt auch mit. Und so hat sich mit der aufblühenden Gin-, Wodka- und Rum-Kultur parallel eine eigene Flaschenästhetik entwickelt. Fast wie bei Parfümflakons verwenden die Hersteller viel Zeit und Mühe auf die gläsernen Behältnisse und die Etiketten, um schon vor dem ersten Probierschluck zu signalisieren: Darin wohnt ein edler Geist (der sein Geld wert ist). Im Gegensatz zum vergänglichen Inhalt ist den hochwertigen Glasflaschen eigentlich ein langes Leben beschieden, dennoch wandern sie meist ins Altglas. Es sei denn, sie werden zur Blumenvase in der Uni-WG umfunktioniert. Ein zweites Leben etwa als Pumpspender ist bisher am passenden Aufsatz gescheitert. Denn so vielfältig die Flaschen, so unterschiedlich sind ihre Öffnungen. Schade, wäre das doch gleichzeitig eine gute Alternative zu den Plastikspendern – dachte sich ein Schweizer Spirituosenhersteller und fand eine Lösung.

Denn: Der Pumpaufsatz aus rostfreiem Edelstahl ist an verschiedene Flaschenöffnungen adaptierbar. Standardmäßig mit einem Norm-Schraubgewinde für die Flaschen mit Schraubverschluss ausgestattet, liegt dem Pumphead®-Aufsatz eine Dichtung mit flexiblen Lamellen bei. Dadurch passt sie sich an Flaschenöffnungen an, die sonst Korken oder Holzverschlüsse aufnehmen und unterschiedliche Durchmesser haben. Nun müssen Sie nur noch den Schlauch entsprechend der Flaschenhöhe adaptieren – am besten schräg anschneiden, damit auch das letzte Tröpfchen hochgepumpt werden kann, und schon können Sie sich von den Seifen- und Spülmittelspendern aus Plastik verabschieden (aber nicht von der schönen Gin-Flasche). Die Dichtung wie auch der Schlauch lassen sich bei Bedarf ersetzen. Der Pumpaufsatz ist sowohl für Flüssigseife als auch für Seifenpulver geeignet, das mit Wasser angerührt wird.

Begonnen hat das Berner Start-up mit der Herstellung von Ingwer- und Mate-Likör sowie einem Gin. Und gerade als das Unternehmen Fahrt aufnahm, bremste ein Virus die Welt und damit auch die Vermarktung seiner Spirituosen. Bei Gründer David Brönnimann stapelten sich die Flaschen (nicht nur, weil er einige selbst austrank, aber auch) und wanderten – eigentlich zu schön dafür – ins Altglas. Doch wie sie weiterverwenden? Die Idee war bald gefunden: Es müsste einen multikompatiblen Pumpaufsatz geben, der auf unterschiedlich große und ganz verschiedene Öffnungen passt, sodass sich die Flaschen als Spender für Flüssigseife, Spülmittel oder Desinfektionsmittel nutzen ließen. Nun, Zeit hatte der Berner Spirituosenbrenner und die entsprechenden Kontakte dazu. Mit einer ebenfalls in der Schweiz ansässigen Firma entwickelte er einen Pumpaufsatz, der a) auf Flaschen mit Gewinde, b) mittels spezieller Dichtung auf Flaschen ohne Gewinde passt, c) langlebig ist, da aus Edelstahl gemacht, und d) auch noch gut aussieht.