Rückenkratzer Horn
Allgemeine Informationen
Barockes Utensil. Zeitloser Nutzen
Mit Sicherheit gehört ein Rückenkratzer zu den althergebrachten, nahezu vergessenen Utensilien, die sich nur noch in den wenigsten Haushalten finden. Dass er trotzdem immer noch nachgefragt und auch hergestellt wird, beweist seinen überaus praktischen Nutzen und reiht ihn in die Gruppe zeitloser, wenn auch eigentümlicher Dinge ein.
Das haptisch angenehme, warme Horn für den Rückenkratzer stammt vom Watussi-Rind. Gefertigt wird er von der Wiener Hornmanufaktur Petz, und zwar größtenteils in Handarbeit. Nach dem Zuschneiden und Formen wird jeder Stab sorgfältig abgerundet und entgratet und abschließend die Hornoberfläche in mehreren Arbeitsschritten poliert. Ihre Farbgebung und Maserung fällt bei jedem Rückenkratzer unterschiedlich aus – jedes Stück ist ein Unikat.
Mit Familientradition. Der Hornmanufaktur Petz
In Österreich ist die Hornmanufaktur Petz eine der wenigen, die noch Kämme, Bürsten, Haarspangen, Schmuck und vieles andere aus dem Naturmaterial Horn herstellen. Dabei war die Hornkammmacherei bis in die 1950er Jahre eine eigenständige Zunft. Doch mit der industriellen Fertigung und dem Aufkommen günstiger Kunststoffe sank der Bedarf an Hornprodukten, die Hornkammmacherei wurde außerdem zu einem freien Gewerbe erklärt und so nahm die Zahl der Hornkammmacher beständig ab. Die Manufaktur Petz hat sich seit 1862 behaupten können. Den Grundstein für den Familienbetrieb legte der Hornkammmachermeister Tobias Petz, dessen Wissen und Erfahrung um die manuelle Verarbeitung des Horns werden von Generation an Generation weitergegeben und ausgebaut. Sein Sohn Friedrich sollte der Letzte Österreicher sein, der den Meisterbrief für die Hornkammmacherei erhielt.
Mittlerweile führt sein Enkel Thomas Petz die Manufaktur. Gefertigt wird nach wie vor in reiner Handarbeit an den Maschinen des Großvaters. Alle Arbeitsgänge bei der Verarbeitung des Horns – bei einem Kamm sind dies um die 30 Arbeitsschritte – finden vollständig in dem Wiener Betrieb statt, vom Abtrennen der Hornspitze bis zur abschließenden Politur mit Bimssteinmehl. Das ist selten, denn meist wird das Horn bereits in seinem Ursprungsland aufgepresst. Dafür wird das aufgeschnittene Horn vorsichtig in einem Ölbad erhitzt und auf speziellen Maschinen, die der Großvater teilweise nach eigenen Plänen bauen ließ, zu Platten gepresst. Sie müssen dann drei Monate ruhen, bis sie weiterverarbeitet werden können.
Hinweis:
Horn ist ein Naturprodukt, das in Farbgebung und Maserung stets sehr unterschiedlich ausfällt. Die Farbpalette liegt zwischen Hellbeige, Natur bis hin zu Dunkelbraun, fast Schwarz. Produkte aus diesem Material sind daher nie identisch und hinsichtlich Farbe und Zeichnung Unikate. Horn sollte gelegentlich mit einfachem Speiseöl eingerieben und nachpoliert werden.
Produktinformation
Artikelnummer 210009
Aus Horn (Stärke 2 mm). Länge 23 cm, Breite oben 3,5 cm, unten 1 cm. Gewicht 20 g. Hergestellt in Österreich.
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