Die handwerkliche Fertigung von Schachfiguren hat Tradition in Indien, von dort kommen nicht nur die meisten, sondern oftmals auch die feinsten Schachfiguren der Welt. Die Kunstfertigkeit der indischen Handwerker*innen manifestiert sich vor allem in der Gestaltung des Springers – der einzigen Figur, deren Kopf von Hand geschnitzt werden muss (und deshalb stets minimal variiert). So zeigt auch der detailreich gearbeitete Springer dieses aus Buchsbaumholz gedrechselten Figurensatzes die individuellen Züge der Handschnitzerei. Dabei geht die grundlegende Gestaltung dieser Schachfiguren auf einen Satz zurück, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts entworfen und nach dem englischen Schachpionier Howard Staunton benannt wurde. Schnell avancierte der Staunton-Satz aufgrund der klaren Definition – und nicht zuletzt der ästhetischen Vorzüge – seiner Figuren zum internationalen Turnierstandard. Mit ihrem bleibeschwerten Sockel liegt jede einzelne Figur angenehm in der Hand und beweist auch in furiosen Schachgefechten eine angemessene Standhaftigkeit.