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Gartenjahr

Überzählige Früchte bei Stein- und Kernobst entfernen

Bei zu großem Fruchtansatz müssen im Juni die Obstbäume ausgedünnt werden. Zwar "entledigt" sich der Baum mit dem sogenannten Junifruchtfall auch selbst einiger Früchte; es bleiben aber meist dennoch zu viele hängen. Die Früchte blieben zu klein und hätten nur geringe Gehalte an wertvollen Inhaltsstoffen. Zudem würde die Alternanz der Bäume gefördert: im Folgejahr gäbe es dann also kaum Obst.

Es wird benötigt:
Werkzeug und Zubehör: Schere mit spitzen Klingen zum Ausdünnen, Schere oder Säge zur Entfernung ganzer Äste, Sammelbehälter für Abschnitt oder entfernte Früchte, Handschuhe.

Anleitung

  • Bei der Handausdünnung generell alle beschädigten, angestochenen, schon jetzt deutlich zu kleinen oder schlecht positionierten Früchte entfernen, so dass nur die gesunden und gut belichteten Früchte wachsen, die später am schmackhaftesten und am besten zu lagern sind. Dazu die Früchte einfach mit Daumen und Zeigefinger abknipsen oder bei kurzstieligen Sorten mit einer spitzen Schere abschneiden.
  • Bei Pflaumen und Zwetschgen kann auf zweierlei Art ausgedünnt werden: Entweder ganze Äste herausschneiden (und dabei gleichzeitig den Baum noch etwas formieren) oder einzelne Früchte von Hand entfernen („Handausdünnung“); als Faustzahl gilt eine Fruchtzahl von 25 bis 30 Stück pro Meter Fruchtholz. Bei der ersten Vorgehensweise insbesondere die ungünstig stehenden Äste entfernen, also sich kreuzende oder aneinander scheuernde, nach innen wachsende oder beschädigte Triebe.
  • Bei Äpfeln und Birnen ausschließlich von Hand ausdünnen. Bei großfrüchtigen Sorten nur eine – die mittlere – Frucht pro Blütenbüschel stehenlassen, bei kleinfrüchtigen Sorten zwei Früchte. Bei Kernobst entwickeln sich die größten und schmackhaftesten Früchte in der Regel aus der sogenannten Königsblüte in der Mitte eines Blütenbüschels, während die seitlichen Blüten kleinere und qualitativ minderwertigere Früchte hervorbringen. Die Größenunterschiede sind bereits jetzt, im Jungstadium, gut zu erkennen.
  • Bei Pfirsich und Nektarine so viele Früchte entfernen, dass die verbliebenen in etwa handbreitem Abstand zueinander stehen. Bei Aprikosen auf einen etwas geringeren Abstand von knapp drei Fingerbreit ausdünnen.
  • Im gleichen Arbeitsgang kann auch der sogenannte Juniriss oder Sommerriss vorgenommen werden. Dazu die krautigen Triebe („Wasserschosse“), die für den Kronenaufbau nicht benötigt werden oder ungünstig stehen, durch Wegreißen entfernen. Durch das Reißen werden – im Gegensatz zum Schneiden – auch die „schlafenden Augen“ entfernt und so ein übermäßiger Neuaustrieb im nächsten Jahr unterbunden.

Beim Ausdünnen gleichzeitig auch alle schadhaften Früchte entfernen

Bei Aprikosenbäumen so viele Früchte entfernen,

...dass die verbliebenen etwa drei Fingerbreit Abstand haben