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Aprikose (Prunus armeniaca)

Die Aprikose (Prunus armeniaca), in Österreich und Bayern auch Marille genannt, wächst in Baum- oder Strauchform. Die gelben bis orangefarbenen Früchte besitzen eine glatte, fast unbehaarte Oberfläche. Wird der runzelige, an einer Seite zugespitzte Stein der Aprikose geknackt, kommt der darin liegende Same („Kern“) zum Vorschein. Er ist etwa daumennagelgroß und stark ölhaltig. Wie bei den Mandeln gibt es eine bittere und eine süße Form. Aus beiden Varianten wird wertvolles Aprikosenkernöl gewonnen.

Herkunft und Anbau

Die natürliche Heimat der Aprikose liegt im Nordosten Chinas, schon vor 3.000 Jahren wurde sie unter anderem in Armenien und Indien angebaut. Mit den Feldzügen Alexanders des Großen soll die Aprikose ans Mittelmeer gelangt sein, wo sie die römische Küche eroberte. Der Aprikosenbaum mag es sehr warm und verträgt Trockenheit, zugleich ist er unempfindlich gegen winterliche Kälte. Aprikosen aus Anbaugebieten wie der Türkei und Ungarn gehören meist zu der süßen Variante und sind für die Küche bestimmt. Aprikosenkernöl für kosmetische Anwendungen stammt dagegen von Wildaprikosen mit bitteren Kernen.

Inhaltsstoffe

Vom Duft und von der Zusammensetzung her ähnelt Aprikosenkernöl dem Mandelöl, die Vitamine E und B machen es besonders hochwertig. Essenzielle ungesättigte Fettsäuren sind in hoher Konzentration enthalten, sie pflegen und reparieren geschädigte Haut und machen sie samtig weich. Wie alle Steinobstsamen – Kirschen, Mandeln, Pfirsiche etc. – enthalten auch Aprikosenkerne den Stoff Amygdalin (Vitamin B17). Er kann Blausäure freisetzen und ist für das Bittermandelaroma verantwortlich. In der süßen Variante ist wenig Amygdalin enthalten, die bitteren Aprikosenkerne enthalten sogar mehr Amygdalin als Bittermandeln.

Verwendung von Aprikosenkernöl

  • In der Kosmetik wird Öl aus bitteren Aprikosenkernen eingesetzt, aus dem unerwünschte Begleitstoffe wie zum Beispiel das Amygdalin durch Raffination entfernt wurden. Äußerlich angewandt unterstützt Aprikosenkernöl den Feuchtigkeitshaushalt der Haut und trägt bei Sonnenbrand zu ihrer Beruhigung bei.
  • Weil es sehr leicht ist und auch nicht „kriecht“, eignet sich Aprikosenkernöl für die Pflege der Haut rund um die Augen.
  • In der Küche wird das nicht raffinierte Öl aus süßen Aprikosenkernen eingesetzt, das von Natur aus arm an Amygdalin ist und ein intensives Aroma aufweist. Aprikosenkernöl eignet sich nicht zum Backen und Braten, da es schon bei relativ niedrigen Temperaturen anfängt zu rauchen.
Hinweis
Darauf sollten Sie bei der Verwendung von Aprikosenkernen achten.

Auch wenn bittere Aprikosenkerne Wunder wirken sollen – bitte beachten Sie, dass für sie Ähnliches gilt wie für Bittermandeln: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät erwachsenen Verbrauchern, aufgrund des hohen Amygdalingehaltes nicht mehr als zwei bittere Aprikosenkerne pro Tag zu essen. Süße Aprikosenkerne dagegen sind unbedenklich.

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