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Ratgeber
Natürlich gut schlafen. Mit der richtigen Bettwäsche
Durchschnittlich sieben bis acht Stunden verbringen Sie täglich im Bett. Zumindest, wenn es gut läuft. Das ist ein Drittel des Tages und damit auch ein Drittel Ihres Lebens. Die Bettwäsche, die Sie verwenden, hat dabei nicht nur optisch einen großen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden, vor allem das Material und die Art des Gewebes entscheiden über das Schlafklima und damit auch darüber, wie erholt Sie morgens aufwachen. "Wie man sich bettet, so liegt man auch" - Sprichwörter basieren auf gesammelten Lebenserfahrungen und so kann man auch dieser komprimierten Weisheit durchaus Glauben schenken. Selbst wenn es kaum vorstellbar erscheint: Bis zu 400 ml Schweiß gibt der Mensch im Schlaf an seine Bettwäsche ab. Diese muss also einerseits imstande sein, Feuchtigkeit gut aufzunehmen und wieder abzuleiten, und andererseits je nach Jahreszeit und Temperatur wahlweise wärmen oder angenehm kühlend wirken. Und nichts ist dazu besser in der Lage als natürliche Materialien wie Leinen und Baumwolle.
Bettwäsche aus Leinen. Die Schäfchen ins Trockene bringen
Bevor die Baumwolle nach Europa kam, war Leinen traditionell das Material für Bettwäsche. Dank der glatten Oberfläche der Flachsfasern hat das Leinengewebe viele Vorteile:
- Genau wie die Faser ist auch das Gewebe sehr glatt, dadurch hautfreundlich, fusselfrei und leicht zu reinigen.
- Auch die fast antistatische Wirkung rührt von der glatten Anlage der Faser her. Leinen wirkt schmutz-, staub- und pollenabweisend und ist daher hervorragend für Allergiker geeignet.
- Die Fähigkeit, große Mengen an Feuchtigkeit aufzunehmen – bis zu 35% des Eigengewichts, um genau zu sein – und diese vor allem schnell wieder abzuleiten, macht Leinen zu einer wirksamen Alternative für Menschen, die viel schwitzen.
- Die stetige Abgabe von Feuchtigkeit an die Außenluft führt zudem dazu, dass Bettwäsche aus Leinen im Sommer als kühlend empfunden wird. Seine Fähigkeit, im trockenen Zustand zu wärmen, ist davon jedoch unbenommen, sodass Leinen auch im Winter gut genutzt werden kann.
- Gutes Leinen ist äußert strapazierfähig, reißfest und langlebig. Lediglich Reibung gegenüber zeigt es sich etwas anfällig. Schleudern oder die Verwendung eines Trockners sind trotz alledem möglich, befördern jedoch die leinentypische Knitteroptik. Wer diese Eigenschaft schätzt, kann seine Leinenbettwäsche problemlos einer solchen Behandlung unterziehen, wer hingegen glattes Leinen präferiert, sollte von der Verwendung eines Wäschetrockners absehen. Leichter bügeln lässt sich Leinen im Übrigen, wenn es noch etwas klamm ist. Ein guter Mittelweg ist es daher, die Bettwäsche bügeltrocken oder sogar etwas feuchter zu entnehmen und direkt im Anschluss zu glätten.
Bettwäsche aus Baumwolle. Ein echtes Naturtalent
Mit dem Siegeszug der Baumwolle in Europa wurde Leinen aufgrund der geringeren Verfügbarkeit aus den meisten deutschen Betten verdrängt. Bettwäsche wurde fortan mehrheitlich aus Baumwollfasern gefertigt, die als entscheidenden Unterschied mit sich brachten, dass sie genauso zu glatten wie auch weichen, fast samtigen Geweben verarbeitet werden konnten.
Darüber hinaus weist Baumwolle als Material für Bettwäsche folgende Eigenschaften auf:
- Genau wie Leinen ist auch Baumwolle sehr atmungsaktiv und gibt überschüssige Wärme nach außen ab, statt sie zu stauen.
- Zudem ist die Faser äußerst saugfähig. Die Angaben zum Wasseraufnahmevermögen schwanken zwar (je nachdem, wen man fragt) zwischen 45% und dem Mehrfachen der eigenen Masse, aber eines steht fest: Sie kann ein echtes Schwergewicht werden.
- Im Gegensatz zur heimischen Flachsfaser tut sich die Baumwolle zwar etwas schwerer darin, die Feuchtigkeit wieder loszuwerden, aber nichtsdestotrotz: Wer leicht bis durchschnittliche viel schwitzt, ist mit dieser Faser ebenfalls gut beraten.
- Im Vergleich mit Leinen ist Baumwolle die deutlich weichere Faser. Baumwollgewebe liegen daher besonders angenehm auf der Haut.
Weitere Charakteristika von Bettwäsche aus Baumwolle ergeben sich vor allem aus der Wahl der Faserqualitäten und aus der Art der Weiterverarbeitung. Denn 100% Baumwolle ist bei Weitem nicht gleich 100% Baumwolle.
Nach Strich und Faden. Eine kleine Materialkunde
Satin-Bettwäsche, Jersey-Bettwäsche, Bettwäsche aus Perkal oder auch aus Flanell – alle bestehen aus 100% Baumwolle (zumindest bei uns) und alle sind sie Nutznießer ihrer positiven Anlagen, die wir oben bereits aufgeführt haben. Gleichwohl könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Nachfolgend daher ein kleines Porträt unserer Favoriten.
Flanell:
- Genau wie Biber-Bettwäsche ist Flanell ein- oder beidseitig durch Walken aufgeraut. So entsteht eine ausgesprochen weiche, dicht geschlossene Faserdecke mit zusätzlichen Luftpolstern, die Wärme effektiv speichern.
- Vor allem im Winter ist Flanell daher das Material der Wahl für alle, die leicht frieren.
- Durch die Stärke des Materials wird die Saugfähigkeit der Baumwolle noch einmal erhöht.
- Flanell wird aus feineren Garnen gewebt als Biber und ist dadurch etwas leichter, aber von höherer Qualität: gleichmäßiger und dichter zugleich.
Jersey:
- Jersey wird im Gegensatz zu vielen anderen Materialien, die für Bettwäsche verwendet werden, nicht gewebt, sondern gestrickt oder gewirkt. Es handelt sich um Maschenware.
- Dadurch ist er besonders elastisch, leicht aufzuziehen und wirft keine Falten. Zudem zeichnet er sich durch eine hohe Geschmeidigkeit und Hautfreundlichkeit aus.
- Auch in Sachen Pflege kann Jersey punkten: Bügelfrei und trocknergeeignet ist es eines der anspruchslosesten Materialien in unserem Sortiment.
- Jersey eignet sich für den winterlichen wie für den sommerlichen Einsatz.
Perkal:
- Perkal ist ein in Leinwandbindung hergestelltes Gewebe, das besonders fein und dicht gewebt ist, ähnlich einem Hemdenstoff. Erst ab einer Fadendichte von 180 Fäden pro Inch – das entspricht 2,54 Zentimetern – darf das Gewebe als Perkal bezeichnet werden.
- Das Gewebe ist zwar vergleichsweise fest und dadurch widerstandsfähig und langlebig, aber zugleich leicht und weich im Griff.
- Die Oberfläche von Perkal-Bettwäsche ist glatt und kühl und bietet so vor allem im Sommer ein hervorragendes Schlafgefühl.
Satin:
- Wer eine elegante Optik seiner Bettwäsche zu schätzen weiß, wird gern zu Satin greifen, denn bedingt durch Rohmaterial und Herstellung ist das Gewebe besonders glatt, leicht glänzend und fällt fließend.
- Satin wird traditionell in Atlasbindung hergestellt, wodurch Ober- und Unterseite ein unterschiedliches Bild bieten – in der Regel: oben glatt und unten matt.
- Besonders im Sommer wird Satin als angenehm kühlend empfunden, zeigt sich jedoch auch im Winter (nach einer kurzen Aufwärmphase) als temperaturausgleichend und wärmespeichernd.
Traumhaft schlafen. Mit der richtigen Bettwäsche
Wer sich vor dem Bettwäsche-Kauf mit seinen Bedürfnissen auseinandersetzt und zudem die jahreszeitlichen Temperatur-Schwankungen in seine Überlegungen einfließen lässt, wird dank dieses Überblicks mit leichter Hand zum richtigen Material und Modell greifen können. Zumindest die Bettwäsche sollte Ihnen zukünftig keine schlaflosen Nächte mehr bereiten. Und das sind doch schon mal gute Voraussetzungen.