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Herstellerporträt

Rampal. Marseiller Seifen

Seifenhersteller gibt es nicht wenige – solche aber, bei denen eine lange Unternehmenstradition mit überragender Fertigungs- und Produktqualität zusammentrifft, sind sehr selten. In der ganzen Provence gibt es nur drei wirklich alte Seifensiedereien. Die älteste davon ist die Firma Rampal: Seit 1828 stellt man dort Seifen nach unveränderter Rezeptur her.

Auf der Weltausstellung 1900 in Paris erhielt Rampals Kernseife eine Goldmedaille, was den Anlaß dazu gab, aus der kleinen Siederei eine Fabrik zu machen. In Deutschland ist sie trotzdem noch nicht sehr "marktpräsent", was vielleicht damit zu tun hat, daß man bei Rampal einem sich gesund aufbauenden Binnenabsatz stets den Vorzug vor überzogenen Export-Abenteuern gegeben hat.

Dabei war man schon früh sehr kreativ: Alte Seifenstempel wie "Der Proletar" belegen den Stolz, mit dem man sich dieses Etikett beilegte, und zudem das unbekümmerte Zielgruppenmarketing früherer Epochen. Es versteht sich von selbst, daß dann auch die Verarbeitung mit einem sehr hohen Anteil an Handarbeit auf historischen Maschinen erfolgt, auf denen die Seifen in mehr als vierzig Jahre alten Messingformen gepreßt werden. Auch die Form ist traditionell und bodenständig. Eine spezielle Seifenserie wird mit uralten Seifenstempeln markiert, in traditioneller Technik von Hand. Seifen dieser Reinheit und Qualität, noch dazu mit diesem Fertigungsaufwand, sind zweifellos Relikte aus einer anderen Zeit, gehören aber aufgrund ihrer Zusammensetzung zum Besten, was die Gegenwart zu bieten hat.

Die Seifen

Seit 1828 stellt der Familienbetrieb nach unveränderter Rezeptur Seife mit einem Ölanteil von 72% her – bis heute zu einem großen Anteil in handwerklicher Fertigung: In Kupferkesseln gekocht, wird die Seifenmasse sechsfach (nicht wie sonst häufig dreifach) zu sehr feinen Flocken vermahlen und zu besonders kompakten Seifen verpreßt. Ohne künstliche Farb- und Duftstoffe.